Bericht

Treher-Grab jetzt als offizielle Sehenswürdigkeit in Fischamend

Auf Initiative von BGM Thomas Ram wurden in enger Kooperation mit ILF zwei historische Hinweistafeln zur Treher-Tragödie seitens der Stadtgemeinde geplant und aufgestellt. Eine der Tafeln markiert unmittelbar die Absturz-/Grabstelle am Damm, etwa 2300m ostwärts vom „Stromwärterhaus“, wo zur Orientierung eine zweite große Hinweistafel aufgestellt wurde.

Die neuen „Treher-Tafeln“ weisen das gleiche Design wie die bereits in ganz Fischamend aufgestellten Tafeln auf, welche auf die große Vergangenheit der Stadt hinweisen. Am 23. September 2016, dem 76. Jahrestag des tragischen Flugzeugabsturzes, trafen einander vorort Bgm. Mag. Ram, die Stadträte Bäuml und Burger sowie die Vertreter des ILF-Präsidiums, Ing. Ster und Ing. Ringl, um die Tafeln offiziell ihrer Bestimmung zu übergeben.
Mit diesem Akt ist die Treher-Tragödie endgültig in die Geschichtsbücher der Stadt Fischamend geschrieben.

Die seit langer Zeit bestehende hervorragende Zusammenarbeit der ILF-Mitglieder mit dem Heeresgeschichtlichen Museum in Wien und in besonderem Maße mit dessen Außenstelle, dem Militärluftfahrtmuseum, führte zu einer sehr prominenten und bemerkenswerten Präsentation des Treher-Wracks in Zeltweg. In den wenigen Jahren des Bestehens erhielten Ausstellung und Projekt bereits massive und andauernde internationale Anerkennung weil das geborgene Flugzeug weltweit die einzige Maschine ihres Typs darstellt. Nicht zuletzt auch aufgrund der anerkannten Spitzenqualität der Präsentation im Museum sowie der in zwei Büchern erfolgten Aufarbeitung des Themas.

Als Hinweis zur Popularität möge die Tatsache dienen, dass während der „Airpower 2016“ etwa 16.000 Menschen das Museum in Zeltweg – nicht wenige davon auch das „Treher-Display“, besuchten. Obwohl das professionell gestaltete Treher-Display etwa zwei Fahrstunden von Fischamend entfernt ist, stellt es eine erstaunliche internationale Außenwirkung für die Stadt dar.

HTL Mödling und ILF realisieren ihr erstes gemeinsames Projekt

Seit mehr als zwei Jahren pflegen die HTL Mödling und die nunmehr als Verein konstituierte „Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend“ eine intensive Zusammenarbeit.
Auf Initiative der Führungsspitze der ILF wurde das gemeinsame Projekt „Windkanal und Propellerprüfstand“ entwickelt. Zielsetzung ist, einer Reihe von Diplomanden die Möglichkeit zu geben, in den Maschinenbau vor 100 Jahren einzutauchen und daraus Diplomarbeiten in verschiedenen Fachbereichen zu entwickeln. Die freundliche Förderung des Projektes durch den Direktor der HTL Mödling, Ing. Mag. Harald Hrdlicka, ermöglichte bis jetzt drei Schülern ihre Abschlussarbeit 2016. Bis zum Ende des Projektes 2017 werden sich etwa 8 bis 9 Diplomanden mit dem legendären Fischamender Windkanal auseinandergesetzt haben.

Die Zieldefinition war, aus den durch die ILF zur Verfügung gestellten Unterlagen die Funktionsweise des in Fischamend verwendeten Propellerprüfstandes zu erarbeiten und einen Plansatz für die Realisierung eines funktionsfähigen Anschauungsmodelles zu erstellen. Auf Basis der Ausarbeitungen der ersten 3 Schüler wird ab September 2016 ein Modell des Windkanals, geteilt in den maschinenbaulichen und den holztechnischen Teil, im Maßstab 1:10 nachgebaut. 5 bis 6 Diplomanden werden dies im Schuljahr 2016/17 realisieren.

Ab Mai 2017 wird im Heeresgeschichtlichen Museum/Militärluftfahrtmuseum Zeltweg eine neue große Ausstellung zum Thema „k.u.k. Militäraëronautische Anstalt Fischamend“ installiert. Diese Ausstellung wird der Ausgangspunkt der Darstellung der Österreichisch-Ungarischen Militärluftfahrt bis zum Ende der Donaumonarchie sein. Einer der Stars wird neben anderen phantastischen Exponaten das Modell des Fischamender Windkanals sein, dessen Original 1916 durch Professor Richard Knoller von der Universität Wien zum Zweck der Propellerprüfung entwickelt wurde.

Bürgermeister Ram zeigt sich hocherfreut über die Projekte zur Fischamender Stadtgeschichte und unterstützt die gegenwärtigen und künftigen Vorhaben der ILF.
Im Zuge der gemeinsamen Forschungen von ILF und HTL wurde ein geradezu sensationelles Originalrelikt dieses Windkanals mitten in Fischamend wiederentdeckt – wir hoffen, dass es für die Nachwelt erhalten werden kann. Es handelt sich dabei um die genau 100 Jahre alte Betonsäule, die in der Mitte der früheren „Körtinghalle“ stehend, die Motoreneinheit und messtechnische Einrichtungen des Propellerprüfstandes trug.

 

Trehers 95. Geburtstag

Am 15. Mai 2016 wäre Hans Rüdiger Treher 95 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass besuchten die beiden Vertreter des Treher-Projektes und Autoren des Buches „TREHER – Einer, der Jagdflieger werden sollte“, Ing. Reinhard Ringl und Ing. Rudi Ster, die Grab- und Gedenkstätte des verunglückten Piloten, der bereits ein immer-währender Fischamender geworden ist.

Eine Minute des Innehaltens und die Blumenniederlegung am Grab schloss die Ehrerweisung an Ort und Stelle ab.

Vereinsgründung „Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend – ILF‟

Im März 2016 wurde der Verein durch Rudolf Ster, Wolfgang Meindl und Reinhard Ringl ins Leben gerufen und behördlich angemeldet.
Der Verein hat seinen Sitz in Fischamend und betreut die folgenden Arbeitsgebiete: Erforschung unterschiedlicher Luftfahrtthemen seit Anbeginn der Fliegerei bis in die Neuzeit, Ausstellungs- und Museumsprojekte, Publikations- und Buchprojekte, Modellbauprojekte und als Schwerpunkt die intensive, historisch fundierte Aufarbeitung der mehr als bemerkenswerten Rolle Fischamends in der Entwicklung der Luftfahrt von 1908 bis in die Gegenwart.

Das erste Großprojekt des Vereins ist die Darstellung der k.u.k. Miliär-Aeronautischen Anstalt Fischamend von 1908 bis 1918 in einer Dauerausstellung im dem Heeresgeschichtlichen Museum zugehörigen Flugmuseum in Zeltweg ab Mai 2017 mit einem gleichzeitigen Buchprojekt zum gleichen Thema.

Die meisten Mitglieder arbeiten schon jahrelang intensiv zusammen und haben im Rahmen ihrer Tätigkeit bereits aufsehenerregende Archive und Exponate zusammengetragen.