Die ILF-Ausstellung im Café „Süßer Anker“ in Fischamend
Von
Christoph M. Ster
/ 4. Januar 2021 1. September 2023
Am 23. 9. 2020 fand in der Pfarrkirche St. Michael eine Gedenkandacht, organisiert von Stadträtin Astrid Taschner und Willi Gärtner statt.
Die Begrüßung erfolgte durch Bürgermeister-Stellvertreter Gerald Baumgartlinger.
Rudi Ster informierte über die Familiengeschichte von Hans Rüdiger Treher, welcher 1940 mit seiner Maschine in der Fischa-Au abstürzte, sowie über die schwierige Bergung in den Jahren 2000-2002 und die damalige Beisetzung der sterblichen Überreste im September 2002.
Pfarrer Ivica Stankovic und der evangelische Geistliche Mag. Arno Preis trugen mit ihren rührenden Worten zur 80sten Wiederkehr des Fliegertodes des erst neunzehnjährigen Treher gefühlvoll bei. Die Familie Treher war von evangelischem Bekenntnis. Diese Tatsache wurde erst 2014 bei den Recherchen zum Buch „Treher, einer der Jagdflieger werden sollte“ bewiesen.
Das Modell ist ein Vertreter der frühesten Luftfahrtversuche in Österreich und im Maßstab 1:16 gehalten. Es wurde von ILF-Mitglied Gerhard Schuster realisiert.
Wilhelm Kress konstruierte 1898 bis 1901 seinen Drachenflieger, ein motorbetriebener Dreidecker mit zwei gegenläufigen Luftschrauben. Da er an Land keinen geigneten Platz für Startversuche fand, entschied er sich für ein Wasserflugzeug. Er hoffte, dass das Wasser die Auswirkungen eventueller Unfälle begrenzen würde. Kress rechnete mit einem Abfluggewicht von 600kg bei einer Motorleistung von mindestens 30 PS. Da sich in Österreich kein geeigneter Motor finden ließ, bestellte Kress einen Luftschiffmotor bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft in Stuttgart, welche schließlich einen Motor lieferte, der statt 200 nun 380kg wog und statt 35 PS nur etwa 30 PS leistete. Es war für Kress völlig klar, dass er bei einem solchen Missverhältnis zwischen Gewicht und Leistung niemals die zum Abheben notwendige Geschwindigkeit erreichen würde. Jedoch wollte er das Flugzeug wenigstens für Erprobungsfahrten auf dem Wienerwaldsee verwenden.
Am 3. Oktober 1901 berührte, nach dem vierten Fahrversuch, eine Tragfläche während einer scharfen Wende die Wasseroberfläche, worauf das Flugzeug kenterte und versank. Wilhelm Kress konnte unverletzt aus dem Wasser gerettet werden. Das Wrack des Flugzeugs wurde nach drei Tagen geborgen, womit immerhin der unersetzlich teure Motor für Kress gerettet war.
Das Modell des Kress’schen Drachenfliegers hat eine Gesamtlänge von 105cm.
Es sollte ursprünglich bereits anlässlich der GOMO 2020 (14. bis 15. März 2020) im Heeresgeschichtlichen Museum Wien erstmals präsentiert werden, was aufgrund der „Corona-Pandemie“ leider nicht möglich war.