HTL Mödling

ILF bei Jubiläumsfeier der HTL Mödling

Das Gesamtareal der k.u.k. Technischen Militärakademie in Mödling um 1904.

Am 14. Juni gab es in der HTL Mödling ein großes Fest anlässlich des 100jährigen Bestehens dieser Ausbildungsstätte für technische Ingenieurberufe. Die Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend ließ es sich nicht nehmen, als langjähriger Partnerverein an der Jubiläumsfeier teilzunehmen und folgte gerne der Einladung des Direktors Mag. Harald Hrdlicka.

Am 17. November 1919 wurde das erste Mal der reguläre Lehrbetrieb an der Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt (HTBLuVA) Mödling als Deutsch-österreichische Technisch-gewerbliche Staatslehranstalt mit 154 Schülern in 4 Abteilungen (Tiefbau, Hochbau, Maschinenbau und Elektrotechnik) und anfangs 10 Lehrern aufgenommen. 10 Jahre später wurden bereits über 1000 Schüler in 6 Abteilungen unterrichtet.

Dass diese Schule militärischen Ursprungs war ist eine weniger bekannte Tatsache.

Die k.u.k. Technische Militärakademie war eine 1717 gegründete militärische Ausbildungsstätte für bestimmte Offiziersgruppen der Habsburgermonarchie. Der Standort der Akademie wechselte im Laufe ihres Bestehens mehrmals: ursprünglich in Wien angesiedelt, befand sie sich von 1851 bis 1869 in
Klosterbruck bei Znaim, von 1869 bis 1904 in der Stiftskaserne in Wien und schließlich von 1904 bis 1918 in Mödling.

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Die legendäre Körting-Luftschiffhalle der Militär-Aëronautischen Anstalt Fischamend

Für 10 ihrer 25 Jahre befand sich die „k.u.k. Militär-Aeronautische Anstalt“ in Fischamend (davor auf dem Gelände des Artillerie-Arsenals Wien). Deren erste Bauwerke in Fischamend waren im Juli/August 1909 die große Ballonhalle samt Wachhäuschen und Ballongas-Flaschendepot. Die „Körting-Halle“ diente den ersten k.u.k. Luftschiffen (M.I „Parseval“, M.II „Lebaudy“ und M.III „Körting“ als Depot, Füllstation und Heimat.

Nach dem Körting-Luftschiffunglück am 20. Juni 1914 wurde die Halle für andere Forschungsprojekte und als Luftfahr-Materialdepot verwendet. Von 1916 bis 1918 beherbergte die Halle den Propellerprüfstand samt horizontalem Windkanal nach Entwürfen von Prof. Richard Knoller. Mit dieser einzigartigen Prüfeinrichtung wurden weltweit erstmals die Effizienz vergleichende Luftschrauben-Serienprüfungen in großem Stile durchgeführt.

Das hier gezeigte Modell der Körtinghalle im Maßstab 1:72 entstand in Kooperation mit der HTL Mödling. Drei Schüler und das betreuende Lehrerteam machten dieses einzigartige Modell im Rahmen von Abschluss-Diplomarbeiten 2017/2018 der Fachrichtung Innenarchitektur möglich.

Die Stagl-Mannsbarth-Luftschiffhalle in der Militär-Aeronautischen Anstalt Fischamend

Für das Privatluftschiff „Stagl-Mannsbarth“ wurde in Fischamend eine zweite Halle erbaut, da sowohl die vorhandene „Körting-Halle“ zu klein war als auch in einem militärischen Bauwerk kein privates Luftschiff untergebracht werden durfte. Gleichwohl wurde für die Versorgung mit Wasserstoffgas eine unterirdische Leitung von der „Gasfabrik“ auch zur „Staglhalle“ angelegt.

Das Privatluftschiff „Stagl-Mannsbarth“ sollte der k.u.k. Militärverwaltung angedient werden, jedoch hatte sich diese 1911 gegen weitere Beschaffungen in dieser Richtung entschieden. Um die Eigner von Halle und Luftschiff vor finanziellem Absturz zu bewahren, kaufte das Militär schließlich die Halle, um sie zunächst als Luftschiffhalle (z.B. für das k.u.k. Militär-Luftschiff M.IV „Boemches“) sowie nach 1914 als Depot zu verwenden (Küche und Offizierskasino wurden direkt vor das Hallentor gesetzt).

Das Luftschiff „Stagl-Mannsbarth“ musste nach einigen Rettungsversuchen (die z.B. den ersten Passagierverkehr und Versuche zur Aërophotogrammetrie einschlossen) schließlich im Frühjahr 1914 abgewrackt werden.

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Das Modell der „Staglhalle“ im Maßstab 1:72 entstand in Kooperation mit der HTL Mödling. Zwei Schüler und das betreuende Lehrerteam realisierten dieses einzigartige Modell im Rahmen von Abschluss-Diplomarbeiten 2018/2019 der Fachrichtung Innenarchitektur.

Erstpräsentation der Körting-Luftschiffhalle – HTL Mödling und ILF im HGM Wien

Am 10. und 11. März 2018 fand die alljährliche, von IPMS –Austria organisierte Modellbauaustellung im Heeresgeschichtlichen Museum Wien statt.

Die Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend präsentierte erstmals die Abschlussarbeit  dreier Diplomanden der Innenarchitektur 2017/2018. Die langjährige Zusammenarbeit der HTL-Mödling mit der ILF brachte dieses wunderbare Modell der legendären Luftschiffhalle (Baujahr 1909) in Fischamend im Maßstab 1:72 hervor. Mehr als 6000 Besucher sahen dieses einzigartige Modell bei der Erstpräsentation.

Eva-Patricia Müller, Alexandra Buchegger und Lukas Schmöger präsentierten mit ihren betreuenden Lehrern DI Robert Wolf und Ing. Josef Eder ihr persönliches Meisterwerk zum Abschluss ihrer Ausbildung. ILF ist sehr bemüht, diese jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit mit der HTL Mödling weiter zu vertiefen. Bislang konnten 13 Diplomanden ihre Abschlussarbeiten zu den von ILF vorgeschlagenen und betreuten Projekten ablegen (Propellerprüfstand 2016/2017 und Körtinghalle 2018).

Das Modell der Körting-Luftschiffhalle wird im Militärluftfahrtmuseum Zeltweg im Rahmen der großen Fischamend-Sonderausstellung gezeigt.

HTL Mödling und ILF realisieren ihr erstes gemeinsames Projekt

Seit mehr als zwei Jahren pflegen die HTL Mödling und die nunmehr als Verein konstituierte „Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend“ eine intensive Zusammenarbeit.
Auf Initiative der Führungsspitze der ILF wurde das gemeinsame Projekt „Windkanal und Propellerprüfstand“ entwickelt. Zielsetzung ist, einer Reihe von Diplomanden die Möglichkeit zu geben, in den Maschinenbau vor 100 Jahren einzutauchen und daraus Diplomarbeiten in verschiedenen Fachbereichen zu entwickeln. Die freundliche Förderung des Projektes durch den Direktor der HTL Mödling, Ing. Mag. Harald Hrdlicka, ermöglichte bis jetzt drei Schülern ihre Abschlussarbeit 2016. Bis zum Ende des Projektes 2017 werden sich etwa 8 bis 9 Diplomanden mit dem legendären Fischamender Windkanal auseinandergesetzt haben.

Die Zieldefinition war, aus den durch die ILF zur Verfügung gestellten Unterlagen die Funktionsweise des in Fischamend verwendeten Propellerprüfstandes zu erarbeiten und einen Plansatz für die Realisierung eines funktionsfähigen Anschauungsmodelles zu erstellen. Auf Basis der Ausarbeitungen der ersten 3 Schüler wird ab September 2016 ein Modell des Windkanals, geteilt in den maschinenbaulichen und den holztechnischen Teil, im Maßstab 1:10 nachgebaut. 5 bis 6 Diplomanden werden dies im Schuljahr 2016/17 realisieren.

Ab Mai 2017 wird im Heeresgeschichtlichen Museum/Militärluftfahrtmuseum Zeltweg eine neue große Ausstellung zum Thema „k.u.k. Militäraëronautische Anstalt Fischamend“ installiert. Diese Ausstellung wird der Ausgangspunkt der Darstellung der Österreichisch-Ungarischen Militärluftfahrt bis zum Ende der Donaumonarchie sein. Einer der Stars wird neben anderen phantastischen Exponaten das Modell des Fischamender Windkanals sein, dessen Original 1916 durch Professor Richard Knoller von der Universität Wien zum Zweck der Propellerprüfung entwickelt wurde.

Bürgermeister Ram zeigt sich hocherfreut über die Projekte zur Fischamender Stadtgeschichte und unterstützt die gegenwärtigen und künftigen Vorhaben der ILF.
Im Zuge der gemeinsamen Forschungen von ILF und HTL wurde ein geradezu sensationelles Originalrelikt dieses Windkanals mitten in Fischamend wiederentdeckt – wir hoffen, dass es für die Nachwelt erhalten werden kann. Es handelt sich dabei um die genau 100 Jahre alte Betonsäule, die in der Mitte der früheren „Körtinghalle“ stehend, die Motoreneinheit und messtechnische Einrichtungen des Propellerprüfstandes trug.