Luftschiff

Die legendäre Körting-Luftschiffhalle der Militär-Aëronautischen Anstalt Fischamend

Für 10 ihrer 25 Jahre befand sich die „k.u.k. Militär-Aeronautische Anstalt“ in Fischamend (davor auf dem Gelände des Artillerie-Arsenals Wien). Deren erste Bauwerke in Fischamend waren im Juli/August 1909 die große Ballonhalle samt Wachhäuschen und Ballongas-Flaschendepot. Die „Körting-Halle“ diente den ersten k.u.k. Luftschiffen (M.I „Parseval“, M.II „Lebaudy“ und M.III „Körting“ als Depot, Füllstation und Heimat.

Nach dem Körting-Luftschiffunglück am 20. Juni 1914 wurde die Halle für andere Forschungsprojekte und als Luftfahr-Materialdepot verwendet. Von 1916 bis 1918 beherbergte die Halle den Propellerprüfstand samt horizontalem Windkanal nach Entwürfen von Prof. Richard Knoller. Mit dieser einzigartigen Prüfeinrichtung wurden weltweit erstmals die Effizienz vergleichende Luftschrauben-Serienprüfungen in großem Stile durchgeführt.

Das hier gezeigte Modell der Körtinghalle im Maßstab 1:72 entstand in Kooperation mit der HTL Mödling. Drei Schüler und das betreuende Lehrerteam machten dieses einzigartige Modell im Rahmen von Abschluss-Diplomarbeiten 2017/2018 der Fachrichtung Innenarchitektur möglich.

Die Stagl-Mannsbarth-Luftschiffhalle in der Militär-Aeronautischen Anstalt Fischamend

Für das Privatluftschiff „Stagl-Mannsbarth“ wurde in Fischamend eine zweite Halle erbaut, da sowohl die vorhandene „Körting-Halle“ zu klein war als auch in einem militärischen Bauwerk kein privates Luftschiff untergebracht werden durfte. Gleichwohl wurde für die Versorgung mit Wasserstoffgas eine unterirdische Leitung von der „Gasfabrik“ auch zur „Staglhalle“ angelegt.

Das Privatluftschiff „Stagl-Mannsbarth“ sollte der k.u.k. Militärverwaltung angedient werden, jedoch hatte sich diese 1911 gegen weitere Beschaffungen in dieser Richtung entschieden. Um die Eigner von Halle und Luftschiff vor finanziellem Absturz zu bewahren, kaufte das Militär schließlich die Halle, um sie zunächst als Luftschiffhalle (z.B. für das k.u.k. Militär-Luftschiff M.IV „Boemches“) sowie nach 1914 als Depot zu verwenden (Küche und Offizierskasino wurden direkt vor das Hallentor gesetzt).

Das Luftschiff „Stagl-Mannsbarth“ musste nach einigen Rettungsversuchen (die z.B. den ersten Passagierverkehr und Versuche zur Aërophotogrammetrie einschlossen) schließlich im Frühjahr 1914 abgewrackt werden.

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Das Modell der „Staglhalle“ im Maßstab 1:72 entstand in Kooperation mit der HTL Mödling. Zwei Schüler und das betreuende Lehrerteam realisierten dieses einzigartige Modell im Rahmen von Abschluss-Diplomarbeiten 2018/2019 der Fachrichtung Innenarchitektur.

Erstpräsentation der Körting-Luftschiffhalle – HTL Mödling und ILF im HGM Wien

Am 10. und 11. März 2018 fand die alljährliche, von IPMS –Austria organisierte Modellbauaustellung im Heeresgeschichtlichen Museum Wien statt.

Die Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend präsentierte erstmals die Abschlussarbeit  dreier Diplomanden der Innenarchitektur 2017/2018. Die langjährige Zusammenarbeit der HTL-Mödling mit der ILF brachte dieses wunderbare Modell der legendären Luftschiffhalle (Baujahr 1909) in Fischamend im Maßstab 1:72 hervor. Mehr als 6000 Besucher sahen dieses einzigartige Modell bei der Erstpräsentation.

Eva-Patricia Müller, Alexandra Buchegger und Lukas Schmöger präsentierten mit ihren betreuenden Lehrern DI Robert Wolf und Ing. Josef Eder ihr persönliches Meisterwerk zum Abschluss ihrer Ausbildung. ILF ist sehr bemüht, diese jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit mit der HTL Mödling weiter zu vertiefen. Bislang konnten 13 Diplomanden ihre Abschlussarbeiten zu den von ILF vorgeschlagenen und betreuten Projekten ablegen (Propellerprüfstand 2016/2017 und Körtinghalle 2018).

Das Modell der Körting-Luftschiffhalle wird im Militärluftfahrtmuseum Zeltweg im Rahmen der großen Fischamend-Sonderausstellung gezeigt.

Fulminante Präsentation der Luftschifffahrt 1908 -1914 in Fischamend

Im Pfarrsaal von Fischamend präsentierten am 23. November 2017 die beiden Autoren und ILF-Mitglieder Rudolf Ster und Reinhard Ringl ihr neues Standardwerk zur österreich-ungarischen Luftschifffahrt, erschienen im Carina-Verlag.

Die Autoren traten in authentischen Uniformen, welche nach Orignalvorgaben angefertigt wurden, als Offiziere der Luftschiffer auf. Rudolf Ster verkörperte den Kommandanten der Luftschifferstation Fischamend und letzten Kommandanten des Luftschiffes Körting, Hauptmann Johann Hauswirth. Reinhard Ringl in der Gestalt des Kommandanten der Militär-Aeronautischen Anstalt, Hauptmann Franz Hinterstoisser. Es wurden interessante Einblicke in den ersten Band der Buch-Trilogie über die Aeronautische Anstalt in Fischamend und deren große Zeit gewährt. Prof. Adalbert Melichar spannte einen Bogen in die Gegenwart und sprach über die verbliebenen Gebäude aus der Zeit vor 100 Jahren.

Marion Meissner (Sopranistin und Mitglied der ILF) bot drei wunderbare Gesangsstücke dar: „Wanderers Nachtlied“ (Text von Goethe, Musik von Schubert), welches am 24. Juni 1914 bei der Beisetzung der 9 Opfer der Körting-Katastrophe vom Hofopernchor vorgetragen wurde war eines der 3 beeindruckenden Solis von Marion Meissner. Ein mehr als gelungener Abend für die Gäste im vollen Pfarrsaal von Fischamend.

Buchpräsentation „Die k.u.k. Militär-Aëronautische Anstalt Fischamend, Band 1 – Die Große Zeit der k.u.k. Luftschiffe 1908-1914″

Im atemberaubenden Ambiente der Ruhmeshalle des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien präsentierten am              30. März 2017 die Autoren und ILF-Mitgründer Rudolf Ster und Reinhard Ringl gemeinsam mit Verlegerin Carina Klemmer ihr neues Standardwerk zur Österreich-Ungarischen Luftschifffahrt.

Nach mehr als 100 Jahren fasst das Buch erstmals vertiefende Detailrecherchen zur k.u.k. Luftschifffahrt, besonders im Zusammenhang mit der Militär-Aëronautischen Anstalt in Fischamend, gespickt mit einer Fülle neuer Rechercheergebnisse und sensationellem Fotomaterial, in spannender Art und Weise zusammen.

Mehr als 200 Besucher bekamen durch den Vortrag der Autoren eindrucksvolle erste Einblicke in das neue Buch und nutzten im Anschluss daran die Gelegenheit, mit den Autoren Gedanken auszutauschen und ihre Bücher signieren zu lassen.
Als besonderen Ehrengast durften wir Frau Dir. Dr. Edith Mock begrüßen. Die Stadtgemeinde der Fliegerstadt Fischamend war durch Vizebürgermeister Baumgartlinger sowie die Stadträte Burger und Bäuml vertreten.

Speziell zur Buchpräsentation war ein Stockwerk tiefer, in der Feldherrenhalle, durch Österreichische Post AG und BMLVS ein temporäres Feldpostamt eingerichtet. Auch eine besondere Briefmarkenserie mit dem Buchcover sowie Postkarten mit Motiven zur Buchpräsentation waren durch den HBSV aufgelegt worden.

Zum Buchinhalt:
Vorworte von Karl von Habsburg und Mag. Thomas Ram, Bürgermeister von Fischamend.

Als das k.u.k. Kriegsministerium sich unter dem Druck der Fakten und der Öffentlichkeit im Jahre 1908 als letzte der großen europäischen Mächte entschlossen hatte, Luftschiffe zu beschaffen, war erkennbar, dass dafür die seit 15 Jahren beim Wiener Arsenal bestehende „k.u.k. Militär-Aëronautische Anstalt“ an einem anderen Ort neu errichtet werden musste. Die Hintergründe der diesbezüglichen Entscheidungen, die Gründe, warum und wie rasch die Wahl auf Fischamend fiel, wie Beschaffungen von Luftschiffen getätigt wurden, haben die Autoren in diesem Werk für Sie zum Teil erstmals aufgearbeitet, ins rechte Licht gesetzt und publiziert. Welche Rolle dabei der k.u.k. Generalstabschef Conrad von Hötzendorf, Bürgermeister August Schütz und Hauptmann Hinterstoisser und seine Offiziere spielten, wird erstmals schlüssig dargelegt.
Neben den Lebensläufen der fünf in Fischamend stationierten Luftschiffe wird auch auf alle anderen mit der Doppelmonarchie in engerer Verbindung stehenden Luftschiffe eingegangen. Fakten zur Errichtung der ersten Ausbaustufe der „Luftschifferstation Fischamend“ runden das Bild ebenso ab wie die Lebensläufe von in diesem Zusammenhang wichtigen Personen.

Den traurigen Schlusspunkt der Ära der k.u.k. Luftschiffe bildet die „Körting-Katastrophe“, zu der ebenfalls umfangreiche und bisher unveröffentlichte Fakten präsentiert werden. Dazu recherchierte Lebensläufe aller neun dabei ums Leben gekommener Personen sowie die Beschreibung ihres pompösen Leichenbegängnisses auf dem Wiener Zentralfriedhof. Mit diesem Fanal, eine Woche vor der Ermordung des Thronfolgerpaares in Sarajewo, ging noch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges die wechselvolle und von Höhen und Tiefen geprägte Ära der k.u.k. Luftschiffe nach kaum fünf Jahren zu Ende.