Interessensgemeinschaft Luftfahrt Fischamend

Webmaster: Monika Ringl

ÖLAG -Die erste Österreichische Luftlinie : Einladung zu Buchpräsentation & Sonderausstellung

Anlässlich der Buchneuerscheinung „ÖLAG – 100 Jahre Gründung“ wurde eine begleitende Sonderausstellung mit interessanten Objekten eingerichtet. Diese wird von 6.Mai 2023 bis 1.Juli 2023 im Cafe „Süßer Anker“ Fischamend, Hainburgerstraße 13 gezeigt werden. Besichtigungszeiten: Täglich 9:00 bis 20:00 Uhr bei freiem Eintritt

Geschichtlicher Hintergrund:
Vorab wird festgehalten, dass bereits ab März 1918, also noch während des tobenden ersten Weltkriegs die erste regelmäßige Fliegerkurierlinie der Welt von Wien über Krakau, Lemberg und Proskurow bis nach Kiew und zurück bestand. Bedingt durch die Nachkriegsregelungen aus dem Vertrag von Saint Germain 1919 dauerte es einige Jahre, bis man an die zivile Nutzung des Luftverkehrs denken konnte. Am 3. Mai 1923 erhielt WALTER BARDAS-BARDENAU von der österreichischen Regierung die Genehmigung zur Gründung einer Luftverkehrsgesellschaft. An der nun entstehenden ÖSTERREICHISCHEN LUFTVERKEHRS-AKTIENGESELLSCHAFT (ÖLAG) beteiligte er sich selbst mit einem Prozent, die übrigen Anteile gingen an die ÖSTERREICHISCHE EISENBAHN-VERKEHRSANSTALT (50 %) und die JUNKERS-WERKE (49 %).

Die Flugzeugflotte bestand anfangs aus Junkers F 13. Der Erstflug der Gesellschaft fand am 14. Mai 1923 von München nach Wien statt, wobei die Landung in Wien-Jedlesee erfolgte. Die Gesellschaft operierte zunächst im Rahmen der von Junkers begründeten Transeuropa-Union. Zu den Flugzielen gehörten München, Budapest, Nürnberg, Graz, Klagenfurt und St. Wolfgang. Einige Ziele in Österreich wurden mit Wasserflugzeugen angeflogen. Heimatflughafen wurde Wien-Aspern.

Ab 1927 beschaffte das Unternehmen mit staatlicher Unterstützung neue Flugzeuge auch der Typen Junkers G 24 und G 31. Der im gleichen Jahr abgeschlossene Betriebsgesellschaftsvertrag mit der deutschen Luft Hansa sah Linienverbindungen vor, die von beiden Gesellschaften gemeinsam geplant und betrieben wurden. In der Folgezeit entstand ein Streckennetz, das von Wien ausgehend bis Berlin, Budapest und Mailand reichte. 1932 übernahm die Luft Hansa den bislang von Junkers gehaltenen 49 %-Anteil. 

Nach dem Ende der Weltwirtschaftskrise wurde die Flotte mit mehreren Junkers Ju 52/3m ergänzt. Die ÖLAG stieg zur viertgrößten Fluggesellschaft in Europa auf. Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland im März 1938 kam die Fluggesellschaft nun vollständig unter die Kontrolle der Lufthansa und ging zum 1. Januar 1939 in dieser auf. Im Juni 1939 wurde die Gesellschaft aus dem Handelsregister gestrichen.

Die ÖLAG gilt als Vorläuferin der 1957 neu gegründeten AUSTRIAN AIRLINES (AUA) und operierte 1923 bis 1939.

Zum 100. Gründungsjubiläum brachte die „Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend“ ein umfangreiches Buch mit zum Teil noch nie gezeigtem Fotomaterial heraus, welches einen guten Überblick zum operativen Geschehen der ersten Österreichischen Fluggesellschaft bietet.

Die diesbezügliche Präsentation des Buches hat am Donnerstag, 4.Mai 2023 um 18:30 im Pfarrsaal Fischamend, Kirchenplatz 13 stattgefunden.

Die begleitende ÖLAG-Sonderausstellung wird ab Samstag, 6.Mai 2023 im Cafe „Süßer Anker“ Fischamend, Hainburgerstraße 13 gezeigt werden.

Junkers F 13 in Innsbruck
Junkers G 24 in Aspern
Junkers G 31in Aspern

HTL-Mödling in Fischamend zu Gast

Auf Initiative von Bürgermeister Thomas Ram und Vizebürgermeister Gerald Baumgartlinger wurde jene Lehrerschaft zu einem Treffen im Volksheim Fischamend eingeladen, welche schon seit 2015 eine intensive Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend (ILF) pflegt. Die Zusammenarbeit bezieht sich auf Projekte, welche als Abschlussarbeiten nach 5-jähriger höherer technischer Berufsausbildung von den Schülern auszuarbeiten sind, wobei erworbenes Wissen und Fähigkeiten eingebracht werden sollen.

An diesem Abend, welcher von ILF-Mitglied Vizeleutnant Karl Nowak moderiert wurde, stellten ILF-Präsident Rudi Ster, Prof. Robert Wolf (HTL) und der Leiter von popUP-museum und ILF-Vorstandsmitglied Wolfgang Tobisch die bis jetzt absolvierten Projekte vor und gaben einen Ausblick in die museale Zukunft von Fischamend.

Als herausragend ist zu bemerken, dass alle Projekte mit der großen Luftfahrtgeschichte von Fischamend vor über 100 Jahren zu tun haben und letztendlich durch die Rekonstruktion und Bau von Modellen einzigartige Ausstellungsobjekte generiert wurden. Um ein paar Zahlen zu nennen, es wurden bislang 10 Diplomarbeiten mit 34 Diplomanden fertiggestellt, sowie gegenwärtig laufen 2 Projekte mit insgesamt 6 Diplomanden, welche bis April abgeschlossen sein werden.

Als Dank für diese langjährige Zusammenarbeit überreichte Vizebürgermeister Gerald Baumgartlinger den anwesenden Damen und Herren, unter ihnen 3 Abteilungsvorstände, Urkunden als äußeres Zeichen der Anerkennung für diese Arbeit. Die Vertreter des Stadt- und Gemeinderates von Fischamend, die Lehrerschaft der HTL-Mödling und die Mitglieder der ILF genossen sichtlich im abschließenden Smalltalk den gelungenen Abend. Alle wünschten sich einhellig, diese gute Zusammenarbeit auch in Zukunft intensiv fortzusetzen und zu pflegen.

Gestaltung der Kreisverkehre Fischamend Ost (Holztechnik 2023) 

Im Rahmen des Arbeitskreises „Zukunft Geschichte Fliegerarsenal“ der Stadtgemeinde Fischamend und ILF wurde die Idee entwickelt, Vorschläge für die Gestaltung der Kreisverkehre Ost anzustoßen. Wir konnten die HTL-Mödling Holztechnik gewinnen, einen Klassenwettbewerb diesbezüglicher Vorschläge durchzuführen, wobei insgesamt 22 interessante Entwürfe vorgelegt wurden. Daraus wurden zwei weiterführende Projekte ausgewählt, welche aktuell in der Abschlussklasse der Holztechnik im Detail zur Ausführungsreife entwickelt werden. 

Im Arbeitskreis „Zukunft Geschichte Fliegerarsenal“ wurde einstimmig beschlossen, zwei die große Luftfahrtgeschichte Fischamends vor über 100 Jahren betreffende Objekte aus Luftschifffahrt und Fliegerei für dieses Projekt vorzu-schlagen. Details über die abgeschlossenen Diplomarbeiten werden wir nach deren Finalisierung im April 2023 der Öffentlichkeit vorstellen.

Diese Karte zeigt die beiden Kreisverkehre, die wie beschrieben, gestaltet werden sollen:

Mögliches Gestaltungsobjekt aus der Luftfahrtgeschichte - Luftschiff

Studie Offizierscasino, Originalaussehen, Nutzungsmöglichkeit (Innenarchitektur 2022), Digitalmodelle

Das Diplomandenteam untersucht anhand von Originalplänen, aktuellen Raumaufteilungen, Originalfotos aus der Zeit als Offizierscasino, sowie anhand von Gebäudebegehungen und Vermessungen die theoretische Gesamtnutzungsmöglichkeit aller Räume des historischen Gebäudes. Weiters ist man bemüht die architektonische Basisauststattung des unter Denkmalschutz stehende Gebäude zu rekonstruieren.

Fragment-Kopien des Originalplanes von 1917

Studie popUPmuseum Fischamend (Innenarchitektur 2022), Digitalmodelle

Diese Diplomarbeit dient als Ideenstütze und Grundlage der Studie zur Realisierung des Projektes „Pop-Up Museum“. Im Laufe dieser Arbeit werden mögliche Varianten dargelegt, welche zur Verwirklichung eines neuen Museums in Fischamend genutzt werden können. Bei diesem Projekt handelt es sich nicht direkt um ein standardgemäßes Museum, sondern mehr um einen Stadtrundgang. Dementsprechend werden hier mehrere Ausstellungsorte zu einer gemeinsamen historischen Reise verbunden. Zum Großteil bezieht sich das Thema des Museums auf die bisherige Fluggeschichte des Ortes. Dabei werden wichtige Ereignisse oder auch Orte mit der damaligen Flugindustrie verbunden. An einigen Plätzen besteht auch die Möglichkeit bei der Ausstellung zwischen verschiedenen Themen zu variieren. Da die ausgewählten Gebäude seit vielen Jahren keinen Nutzen mehr haben, ist diese Projekt eine ausgezeichnete Chance, ihnen wieder etwas Leben einzuhauchen und die Geschichte dahinter darzulegen. Zusätzlich wurden intensive Recherchen der damaligen Zeit hinsichtlich der Entstehungsgeschichte der Flugindustrie und deren Umfeld, mit Einblick auf den Ort, durchgeführt, um die Hintergründe der Gebäude besser zu verstehen. In der Grundlagenforschung sind die wesentlichen Themen dieses Projektes behandelt, unter anderem „Pop-Up“, „Museum“ sowie „Grenze“. Dies dient als Ausgangspunkt zur weiteren Planung der verschiedenen Gebäude und Plätze. 

Gestaltungsentwurf Leonie Strunk
Das Stromwärterhaus in den 1980er Jahren

 „ZukunftGeschichteMuseum“ Fischamend

Rechtzeitig zur „Langen Nacht der Museen“ am 1.Oktober 2022 wurde die neue Fischamender Museumskonzeption „ZukunftGeschichteMuseum“, kurz ZGM aus der Taufe gehoben, welche durch ein Zusammenarbeitsabkommen entstanden ist.

Die offizielle Eröffnung nahm Vizebürgermeister Ing Gerald Baumgartlinger in Gegenwart der Kulturstadträtin Astrid Taschner vor. Die Vertreter des ZGM Ing Rudolf Ster und Mag.Wolfgang Tobisch sprachen über die Entstehungsgeschichte, respektive über die musealen Zukunftsplanungen in Fischamend. Auch BGM Mag Thomas Ram ließ es sich nicht nehmen, in die vielversprechende neue Museumskonzeption einzutauchen.

Wie schon mehrfach berichtet, besteht der Ausstellungs- und Museumsverbund aus dem Feuerwehrmuseum, dem Museum der Photographie und dem Museum der ILF (Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend).

Der Museumsverbund bietet Feuerwehrgeschichte, Fischamender Zeitgeschichte, Geschichte der Photographie, Kunstgeschichte und als großes bereichsübergreifendes Thema die Fischamender Luftfahrtgeschichte, sowie historische Themen aus der Österreichischen Luftfahrtgeschichte.

Von links: Tobisch, Baumgartlinger, Taschner, Binder, Ster
Von links: Jarius, Ram, Binder

Zum Start des ZGM wird an diesen drei Standorten über die frühe Ballon- und Luftschifffahrt, die Entwicklung der Fliegerei ab 1910 und über die Luftschraubenforschung und luftfahrttechnische Innovationen erzählt, die in Fischamend ihren Ausgang gefunden hatten.

Die anlässlich der „Langen Nacht der Museen“ angebotenen „Walk on Air“-Führungen zwischen den 3 Museen erfreuten sich großer Beliebtheit. Ing Rudolf Ster und Prof Adalbert Melichar gestalteten die Museumstour. In weiterer Folge ist geplant in regelmäßigen Abständen solche kostenfreien Führungen anzubieten. 

Vorschau: „ZukunftGeschichteMuseum“

Rechtzeitig zur „Langen Nacht der Museen“ am 1.Oktober 2022 wird die neue Fischamender Museumskonzeption „ZukunftGeschichteMuseum“, kurz ZGM aus der Taufe gehoben und seine Arbeit aufnehmen.

Wie schon mehrfach berichtet, besteht der Ausstellungs- und Museumsverbund aus dem Feuerwehrmuseum, dem Museum der Photographie und dem Museum der ILF (Interessen-gemeinschaft Luftfahrt Fischamend). Der Museumsverbund bietet Feuerwehrgeschichte, Fischamender Zeitgeschichte, Geschichte der Photographie, Kunstgeschichte und als großes bereichsübergreifendes Thema die Fischamender Luftfahrtgeschichte, sowie historische Themen aus der Österreichischen Luftfahrtgeschichte.

Es wird „Walk on Air“ Führungen um 18:30 und 21:00 von und zu den 3 Standorten geben. Start ist jeweils vom ILF – Aus-stellungsraum in der Gregerstraße 22 über das Feuerwehr-museum zum Museum der Photographie. (Dauer etwa 1 ½ Stunden). Zum Start des ZGM wird an diesen drei Standorten über die frühe Ballon- und Luftschifffahrt, die Entwicklung der Fliegerei ab 1910 und über die Luftschraubenforschung und luftfahrttechnische Innovationen erzählt, die in Fischamend ihren Ausgang gefunden hatten.

Wenn wir über eine Museumsausstellung reden, denken wir an Räume mit Wänden, oft in einem historischen Gebäude, in dem wir Besucher:innen etwas über unsere Geschichte Lernen, Erleben, interaktiv Erfahren oder medial Spüren. Selten denken wir an Orte im urbanen Raum, an denen fast vergessene Geschichte(n) passierten. Ein Versuch, Ausstellung außerhalb von Museumsmauern in diesem Sinn zu realisieren, ist ein Ziel des Museumsprojekts ZukunftGeschichteMuseumin Fischamend – ein popUP.museum, das allerorts weiter aufpoppen kann.

Dieses Projekt führt hinaus aus dem Museum und nutzt die Freiräume der Stadt. Es hat zum Ziel, die Orte des Ge-schehens der Geschichte(n) zu gestalten, zu vernetzen und niederschwellig und inklusiv zu vermitteln – Einheimischen jeden Alters genauso wie Gäste der Stadt sollen ange-sprochen werden. Viele Quellen dieser Orte sind vor Ort verschwunden – etwa die Produktionshallen des Flieger-arsenals, die Luftschiffhallen der großen Luftschiffe Körting und Stagl-Mannsbarth, das Gasthaus „Weißer Schwan“, in dem der Komponist Adolf Kaiser seinen Marsch „Zu den Sternen“ präsentierte, der anlässlich der ersten Dauerfahrt des Luftschiffes „Parseval“ geschrieben wurde, oder der Luftschraubenprüfstand in seiner einzigartigen Konzeption, dessen einziges Relikt inmitten von Privatgrundstücken noch steht. Seien es verschwundene Gebäude, Fluggeräte, Persönlichkeiten oder Ereignisse wird das ZGM in Zukunft auf vielfältige Art in der gesamten Stadt Fischamend erzählen.

Als kleinen Vorgeschmack dürfen wir das Diorama des Fliegerarsenals Fischamend zeigen.

Das Modell und der Sockel mit Foto aus 1917
Ansicht des Dioramas mit Gebäudelegende im Maßstab 1:1200 (Gerhard Schuster)