Rudolf Ster

„Körting“ Gedenkgottesdienst am 20. Juni 2024 

Genau 110 Jahre nach der furchtbaren Luftschiffkatastrophe vom 20.Juni 1914 mit neun Todesopfern hat die Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend, dem Anlass entsprechend,zusammen mit der Stadtgemeinde Fischamend einen Gedenkgottesdienst organisiert.

Etwa vor drei Monaten hatte ILF-Obmann Rudi Ster mit Kaplan Josip Stankovic die Grundzüge und den feierlichen Ablauf begonnen zu planen. Kurz vor dem Termin für die Messe konnte Pater Josip leider wegen eines unaufschiebbaren Eingriffes, da noch in der Genesungsphase die Messe nicht selbst leiten. Es ist ein Glück, dass sein Bruder Ivica, selbst fast 7 Jahre Pfarrer in Fischamend, sofort zugesagt hat, die Messe zu zelebrieren. Die Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend dankt Pfarrer Ivica Stankovic herzlich für die überaus freundschaftliche Geste. Vergelt‘s Gott.

Die Gedenkfeier begann mit einer Andacht und Segnung beim Aviatischen Denkmal, wo die Namen der Umgekommenen verewigt sind. Die Stadtgemeinde Fischamend und ILF gemeinsam legten einen Kranz nieder. Herzlichen Dank für die Umrahmung durch eine Fahnenabordnung des Deutschmeister Schützenkorps in historischen Uniformen um 1914. Die Kranzniederlegung wurde mit dem Musikstück “ Ich hatt einen Kameraden“ abgeschlossen.

Hernach erfolgte der Einzug in die St. Michaels Kirche, wo am 23. Juni 1914 das Requiem gefeiert wurde. Neben der Stadtprominenz Bgm. Mag. Thomas Ram, Vzbgm. Ing. Gerald Baumgartlinger und Stadträtin Astrid Taschner hatten sich Maximilian Habsburg Lothringen-Toskana in Begleitung von Oberst. i.Tr. Joannidis eingefunden. Es folgten Ansprachen von Vzbgm. Baumgartlinger und Herrn Maximilian Habsburg, sowie ein geschichtlicher Überblick zum damaligen Ereignis und die Entwicklung der Luftschiffe von Ing. Rudolf Ster der ILF.

Musikalische Beiträge kamen von Marion Meissner(Sopran), am Klavier Hiromi Landerl. Es wurden die Lieder „Somewhere over the Rainbow“ von Harold Arlen, „Mondnacht“ von Robert Schumann und zum Abschluss „Wandrers Nachtlied“ von Franz Schubert gegeben, wobei letzteres bei der Beisetzung der neun Opfer am 24. Juni 1914 im Wiener Zentralfriedhof vom Hofopernchor gesungen wurde, hier ein historischer „Brückenbau“.

Die Stadtgemeinde Fischamend lud zum Abschluss zur Agape in den Pfarrsaal ein.

Besuch des Enkelsohnes von Bgm. Josef Smolek (1919-1929)

Auf Einladung der Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend, gelungen durch die Initiative des ILF-Mitgliedes Josef Stumpf, besuchte der Enkelsohn Herr Wolfgang Anger des ehemaligen Bürgermeisters von Markt Fischamend Josef Smolek (1919 bis 1929), Fischamend.

Man traf sich im ILF-Luftfahrmuseum, wo Josef Stumpf als langjähriger Mitarbeiter des Fischamender Wasserwerkes über eben dieses, anhand des neuesten Modelles (HTL-Mödling/ ILF) Historisches erzählte. Fiel doch in den 1920er Jahren der Ankauf des Wasserwerkes für Fischamend in die Amtszeit seines Großvaters.

Rudi Ster führte den interessierten Enkel durch die Luftfahrtausstellung, welche dem Besucher und seine Begleitung äußerst faszinierte.

Vizebürgermeister Ing. Gerald Baumgartlinger konnte Herrn Anger herzlich willkommen heißen.

Prof. Adalbert Melichar überreichte eines seiner Bücher, welches von unserem Bürgermeister Mag. Thomas Ram, Adalbert Melichar und Rudi Ster signiert wurde.

Im anschließenden Small-Talk wurden sehr viele Fragen zur Fischamender Geschichte zwischen 1900 und 1945 beantwortet. Es war für beide Seiten ein sehr erbaulicher und informativer Gedankenaustausch.

2.vl. Wolfgang Anger, Adalbert Melichar, Josef Stumpf, Rudi Ster, Gerald Baumgartlinger

Ausstellung „110 Jahre Pressburgerbahn“

Am Samstag, dem 4. Mai 2024 um 15 Uhr wurde die diesbezügliche Ausstellung im Cafe „Süßer Anker“ plangemäß durch Vizebürgermeister Gerald Baumgartlinger eröffnet.

Wie berichtet wird die Ausstellung bis 4. Juli 2024 täglich bei freiem Eintritt besichtigt werden können.

Der Initiator, Organisator und ILF-Obmann Rudi Ster stellte im Rahmen des „ZukunftGeschichteMuseums“ mit seinen Mitstreitern Hubert Binder (Feuerwehrmuseum), Erich Ziegler (MCP-Fischamend) und dem Autor vieler Eisenbahnpublikationen Franz Haas gemeinsam diese Ausstellung zusammen.Alle genannten Herren sind ILF-Mitglieder.

Neben den mit historischen, zum Teil noch nie gezeigten Fotos gespickten Tafeln mit der gesamten Geschichte der „Pressburgerbahn“ sind Originalbauplane, Originaldokumente, Originalobjekte und einzigartige Modelle von Zügen der Bahn im H0 Maßstab 1/87 zu bewundern.

Das Cafe „Süßer Anker“ stellt einmal pro Jahr zwei Monate lang für besondere Ausstellungen einen Raum zur Verfügung, wofür sich das ZGM bei Hans Rogl herzlich bedanken möchte.

Vlnr : Hans Rogl, Rudi Ster, Hubert Binder, Gerald Baumgartlinger, Erich Ziegler, Franz Haas

Vortrag „110 Jahre Pressburgerbahn“

Am Donnerstag, dem 2. Mai 2024 ging der diesbezügliche Vortagsabend über die Bühne. Die Begrüßung mit Grußworten erfolgte durch Kulturstadträtin Astrid Taschner. Herzlichen Dank für die von der Stadtgemeinde gesponserte Kulinarik!

Der Initiator und Organisator des ZukunftGeschichteMuseums Rudi Ster führte in das Thema ein und durfte sich über den wie immer gut gefüllten Saal des Pfarrhofes Fischamend freuen.

Der geschichtliche Streifzug mit seltenem und interessantem Fotomaterial wurde, wie schon beim Vortrag der „Schwarzen Bahn“ im Oktober 2023, vom renommierten Eisenbahnhistoriker und ILF-Mitglied Franz Haas präsentiert. Die von ihm neu erschienene Broschüre „Die Pressburgerbahn“ wurde bereits zum Verkauf angeboten.

Aufgrund der äußerst positiven Reaktionen des Publikums wurde schon über ein „nächstes Projekt“ sinniert, es könnte wieder ein spannendes Thema werden, wir werden zeitgerecht berichten, so Obmann Rudi Ster.

Weiters wurde auf die Eröffnung der themenkausalen Ausstellung „110 Jahre Pressburgerbahn“ ab 4. Mai bis 4 Juli 2024 im Cafe „Süßer Anker“ bei freiem Eintritt hingewiesen. Auch hier wird die Broschüre von Franz Haas, „Die Pressburgerbahn“ zum Verkauf aufliegen.

Von links nach rechts: Franz Haas, Stadträtin Astrid Taschner, Obmann Rudi Ster

In Memoriam Margareta Schütz

Wieder ist ein lieber Mensch von uns gegangen. Margareta Schütz war die Gattin von Ing. Otto Schütz, der Enkelsohn unseres legendären Bürgermeisters August Schütz (Fischamends Bürgermeister von 1908 bis 1918).

Wir erinnern uns gerne an viele Zusammenkünfte im Rahmen unserer Vereinstätigkeit und so wie ihr Gatte ist uns „Gretl“ immer wieder wohlwollend zu unseren Recherchen zur Fischamender Luftfahrthistorie zur Verfügung gestanden. Im Besonderen waren es die Nachforschungen zum Leben und Wirken von August Schütz, die sie bereitwillig und sehr informativ unterstützt hatte.

Wir vermissen sie, Ehre ihrem Andenken.

Wir sprechen allen Hinterbliebenen, im Besonderen ihrem Gatten Otto unsere innigste Anteilnahme aus.

Ing. Rudolf Ster
Präsident ILF

In Memoriam – Leo Varecka

Liebe Freunde der ILF! Einmal mehr habe ich die traurige Pflicht, euch das Ableben unseres lieben Freundes Leo Varecka mitzuteilen.

Ich hatte noch am 1.September die Gelegenheit etwa eine Dreiviertelstunde mit ihm zu plaudern. Er verstarb kurze Zeit nach meinem Weggehen und es gab während des Gespräches keine Anzeichen. Wir hatten über die Zukunft nach seiner geplanten Neuro-OP und über Führungen in Zeltweg gesprochen. Wie fast immer konnte ich ihm große Freude bereiten, wenn wir über seine herausragenden Leistungen im Verein sprachen. Besondere Freude bereitete ihm in Zeltweg, wenn er dort war, den Besuchern die Geschichte der Trehers (Flugzeugbergung 2000-2002) und deren Schicksal zu erzählen. Ich übertreibe nicht, wenn ich ihn als äußerst sympathischen, hilfsbereiten und vor allem wissenden Menschen beschreibe. Er hat sich immer klein gemacht aber wir hatten die Chance seine Leistungen groß zu machen. Wir können ihm ein Denkmal setzen, indem wir mit seinen Exponaten sorgsam umgehen und immer an einen großen Menschen damit erinnern. Er bleibt für uns unvergesslich ein lieber Mensch.

Ehre seinem Andenken.

Rudi Ster

Parte

Dieses Bild entstand 2017 und zeigt ihn mit Reinhard und mir mit einigen seiner Meisterwerke in Zeltweg

Die Lokalbahn Schwechat Mannersdorf und Fischamend

... im Fischamender Volksmund „Die schwarze Bahn“

Der Fischamender Historikerverein ILF veranstaltet im Rahmen des „ZukunftGeschichteMuseums“ und in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Fischamend eine Präsentation zum Thema. Diese findet am 5.Oktober 2023 um 19:00 im Pfarrsaal Fischamend statt.

Der weithin bekannte und vielfache Buchautor Franz Haas, ein Experte zur Eisenbahngeschichte wurde für diese Veranstaltung gewonnen.

In dieser Lichtbilderschau wird die wechselhafte Geschichte der kleinen Lokalbahn Schwechat-Fischamend-Götzendorf-Mannersdorf (auch Schwarze Bahn genannt) aufgearbeitet. Vom mehrmaligen Besitzerwechsel, dem Niedergang in der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre, dem kurzen Wiederaufleben im und nach dem Zweiten Weltkrieg und dem neuerlichen Kaputtsparen soll hier berichtet werden. Für die Region war dieser Schienenweg einst eine wichtige Verbindung, nicht nur zur Haupt- und Residenzstadt Wien, sondern auch für die ansässigen Betriebe und Fabriken des Fliegerarsenals 1909 bis 1918, um ihre Erzeugnisse in die ganze Monarchie zu versenden. Leider wurde aus wirtschaftlichen Gründen der Personenverkehr frühzeitig eingestellt, jedoch ist es einigen Firmen zu verdanken, dass diese Nebenstrecke heute noch betrieben wird und nicht einem Radweg weichen musste. Gleichzeitig wird versucht orts- und zeitgeschichtliche Ereignisse, die einen direkten oder indirekten Zusammenhang mit der Eisenbahnstrecke haben, zu erläutern.

Weiters wird das im Jahre 2021 erschienene umfangreiche Buch zur „Lokalbahn“ anlässlich der Präsentation zu haben sein. Das Team der ILF freut sich auf Ihren zahlreichen Besuch!

Bemerkenswerte Produkte der EOS-MOEVE-Werke in Fischamend der 1920er-Jahre 

Nach dem Kriegsende 1919 wurden bekannterweise viele militärische Bauwerke des Fliegerarsenals ein Opfer des auferlegten Friedensvertrages von Saint Germain. Die übergebliebenen militärisch „nicht bedenklichen“ Bauwerke wurden ab 1921 zu den Fischamender Werken G.A. (Gemeinwirtschaftliche Anstalt). Diese beherbergten sukzessive Firmen wie, Filterfabrik Spitz, Tuchfabrik Swoboda, Seidenfabrik Kary, Waagenfabrik Florenz, Metallwaren Wüster und auch Boots- und Schiffsbau EOS-MOEVE. Letztere erzeugte bemerkenswerte Produkte, welche wir als Modell im Rahmen der Aktivitäten des ZukunftGeschichteMuseums, diesmal ab 1. Juli 2023 im Feuerwehrmuseum präsentieren werden.

Zunächst zeigen wir das Modell eines der ersten serienproduzierten Schleppboote mit 12 Metern Länge, welches 1921 auf der Donau in Dienst gestellt wurde. Die EOS-MOEVE Werke, wie auch die anderen Firmen gaben zu dieser Zeit vielen Fischamendern Lohn und Brot.

Das erste „MOEVE“-12 Meter-Schleppboot 1922 (Archiv ILF)

Als weiteres Highlight zeigen wir das Modell eines Segelflugzeuges. Erstaunlicherweise wurde in den Hallen der ehemaligen Flugzeugwerk-stätte wieder ein Flugzeug gebaut. Konstruiert wurde es von Alois Kermer, einem Absolventen der damaligen Technischen Hochschule Wien.

Die Eos-Moeve-Werke, ein großes Sägewerk und Schiffsbauwerft, sollten den Flugapparat bis Februar 1923 herstellen. Doch die inzwischen eingetretenen Betriebseinschränkungen aufgrund der Weltwirtschaftskrise verzögerten den Bau. Nach den Sommermonaten brachte man deshalb die halbfertige Maschine zur Fertigstellung in die Donauwerft Wien, gegenüber des heutigen Fernheizwerkes Spittelau am Donaukanal. Am zehnten Oktober 1923 wurde der Kermer-Segler, auf den Namen „Wien“ getauft und im zerlegten Zustand auf den Waschberg bei Korneuburg gebracht. Als Pilot konnte der erfahrene Weltkriegspilot Karl Ehrlich gewonnen werden. Der Erstflug des Gleiters erfolgte am 15. Oktober 1923 im Rahmen eines Segelflug- Wettbewerbes und erbrachte hervorragende Flugleistungen.

Rechts der Kermer-Segler „Wien“ auf dem Waschberg 1923 (Archiv ILF)
Das Top-Highlight wird das folgende Modell sein, welches eine Propellerbootkonstruktion zeigt, die bereits vor 100 Jahren, nämlich 1924, die heutige Konzeption des äußerst erfolgreichen „Twin City-Liners“ vorwegnahm. Der in Wien lebende Amerikaner Charles Mac Daniel, bestellte bei den EOS-MOEVE-Werken in Fischamend das für die damalige Zeit höchst innovative und futuristische Wassergefährt mit zwei achtern an Bord montierten Flugmotoren mit Vierblattpropellern, mit dem Ziel, Schnellverbindungen (bis 80 km/h) zwischen Wien, Bratislava und Budapest anzubieten. Die wirtschaftliche Lage in der Mitte der 1920er-Jahre verhinderte leider die kommerzielle Nutzung dieser Sensation. Übrigens verliefen die Testfahrten im Bereich der Donauwerft Wien 1924 äußerst erfolgreich. Einmal mehr ein Beispiel eines österreichischen Erfinderschicksals.
Das Propellerboot im September 1924 in der Donau (Archiv ILF)
Alle Modelle, welche ab 1.Juli 2023 im Feuerwehrmuseum gezeigt werden, wurden von unserem Modellbauer Gerhard Schuster realisiert.